Verena Buchloh Siebte auf DEM U18

 

Eines der größten Turniere des Jahres, die Deutsche Einzelmeisterschaft der U18-Jugend, hat Verena Buchloh, Judo-Nachwuchsathletin des FC Schweitenkirchen, mit Bravour gemeistert. Höchst zufrieden kehrten ihr Trainer Franz Dausch und die 16-Jährige aus dem nordrhein-westfälischen Herne zurück in die Heimat – zwar ohne Medaille, aber mit einem hervorragendem siebten Platz. 25 Teilnehmerinnen waren in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm angetreten. Buchloh selbst ging aufgrund vorangegangener Krankheit mit leichtem Untergewicht in die Wettkämpfe und stand damit Gegnerinnen gegenüber, die im Alltag gut 55 Kilogramm wiegen. Nur durch das sogenannte ‚Gewicht machen‘ – das kurzfristige Abnehmen, um bestimmte Gewichtsklassen an der Obergrenze optimal auszunutzen – bringen Judoka v.a. durch Wasserverlust weniger Kilo auf die Waage. Demnach verpasste Buchloh zwar gegen Dominique Denkewitz vom Judo Club Wiesbaden einen optimalen Turniereinstieg und verlor den ersten Kampf mit Uranage (Rückwurf) und Ko Uchi Gari (kleine Innensichel), dominierte dann aber in der Trostrunde: Gegen Lea Göldner vom TSV Germania 1887 imponierte sie mit Tani Otoshi (Talfallzug) und einer ihrer Spezialtechniken, dem Uranage, bei dem sie im Kampf zuvor noch selbst gefallen war. Auch gegen Sarah Sachse (Judo Crocodiles Osnabrück) punktete sie erneut mit der Kontertechnik Tani Otoshi: Sauber durchgeführt hat der Gegner bei diesem Wurf kaum eine Chance selbst zu kontern, da er rücklings umgedrückt wird. Auch Jasmin Flosdorf vom Judo-Club Langenfeld und Valentina Stengel vom Judo-Club 90 Frankfurt (Oder) machten gegen die Schweitenkirchenerin diese leidvolle Erfahrung, die bei letzterer noch einen Inneren Beinschenkelwurf (Uchi Mata) oben drauf setzte. Nicht immer einfach war es, zwischen den Kämpfen den Fokus nicht zu verlieren und Kräfte erneut zu mobilisieren: „Ausdampfen, abschalten, abschotten – das sind dann hilfreiche Maßnahmen, um in den jeweils nächsten Kampf möglichst frei wieder hineinzustarten.“, erklärt Dausch, erfahrener Trainer und Abteilungsleiter des FC Schweitenkirchen. Erst bei Seija Ballhaus (T.H.-Eilbeck) waren Buchlohs Reserven nach vorangegangenen Kräfte zehrenden Kämpfen endgültig aufgebraucht, so dass sie sich durch einen Uchi Mata Gaeshi (gekonterter innerer Beinschenkelwurf) geschlagenen geben musste. „Verena hat eine sensationelle Leistung abgerufen! Sie hat viel Trainingsfleiß und großen Ehrgeiz, der sich nun bezahlt macht. So ein großes wichtiges Turnier physisch und v.a. auch psychisch durchzustehen ist alles andere als einfach. Ich bin stolz auf sie!“ freut sich Dausch. Für Buchloh geht es schon bald in Bad Blankenburg auf dem 19. Internationalen Thüringenpokal weiter, bei dem Judoka u.a. auch aus Russland, Brasilien und Japan erwartet werden. Im anschließenden Trainingslager wird wahrscheinlich auch Viola Wächter nach ihrem Muskelbündelanriss an der Wade einen Wiedereinstieg in das Judotraining finden und danach wieder in das internationale Judogeschehen – beim Grand Prix in Georgien – auf Weltebene mit eingreifen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Erfolgreiches Judo der FCS-Jugend

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Judo im Landkreis – dafür steht der FC Schweitenkirchen wahrscheinlich mehr als andere Vereine. Beim Heimatverein der Top-Judoka Viola Wächter stehen wöchentlich im Training Sportler bis aus Eichstätt, Moosburg, Dachau und sogar Starnberg und Rosenheim auf der Matte. Auch Gäste aus anderen Vereinen schätzen das Training des Ex-Europameisters und ehemaligen Landestrainers Franz Dausch und die vielfältigen Trainingspartner. So bleiben auch im Nachwuchsbereich Erfolge nicht aus:

Auf der Südbayerischen Einzelmeisterschaft der U18-Jugend in Waging am See konnte der 15-jährige Andreas Kappelmeier, der mit 1,92 Meter in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm startet, einen hervorragenden dritten Platz belegen. „Andi hat sich gut entwickelt! Sein Trainingseifer im letzten Jahr macht sich nun bezahlt: Er konnte seine Technik und Taktik auf den Punkt abrufen!“, zeigt sich Franz Dausch mit seinem Schützling absolut zufrieden, nachdem er nur einen Kampf verloren, aber drei weitere mit Ippon (sofortiger Sieg) gewinnen konnte.

Auch eine der jüngeren Wettkämpferinnen des FCS, Magdalena Brummer, zeigte ihre Fähigkeiten. In Hof bei den Nordbayerischen Einzelmeisterschaften der U15 verdiente sie sich eine Medaille: Mit Uchi-Mata (innerer Beinschenkelwurf), O-Uchi-Gari (große Innensichel) und O-Goshi (großer Hüftwurf) holte sie Platz Drei. „Magdalena hat einiges an Potenzial. Wenn sie noch mehr Trainingspartner in ihrer Gewichtsklasse hätte, könnte sie richtig durchstarten“, meint Sylvia Dausch, erfahrene Judoka des FC Schweitenkirchen und aktuell Betreuerin auf Wettkämpfen.

In der Alterklasse bis 21 Jahre starten derzeit zwei FCS-Judoka: Sophia Lacher und Lisa Kleidorfer siegten in Palling auf der Südbayerischen Einzelmeisterschaft in jeweils drei Kämpfen souverän mit Ippon (sofortiger Sieg). Damit waren sie beide qualifiziert für die Bayerische Einzelmeisterschaft der weiblichen U21 in Großhadern, wo sie ebenfalls ablieferten: Mit jeweils einem dritten Platz war das Ticket gelöst für die Süddeutsche Meisterschaft, wo es um die Qualifikation für die Deutsche Einzelmeisterschaft ging: Lacher, die bis 57 Kilogramm kämpft, startete aufgrund eines Freiloses direkt in die zweite Runde, wo sie auf die Favoritin Jana Ziegler trifft. Ziegler präsentierte sich körperlich überlegen, wodurch sie sich im Griffkampf durchsetzen und in Folge dessen Lacher mit einem inneren Beinschenkelwurf (Uchi Mata) besiegen konnte. Da Lacher in der Trostrunde mit dem gleichen Wurf aber gewinnen konnte, durfte sie um den Einzug ins kleine Finale antreten. Zunächst wirkte Lacher überlegen und zeigte gute Leistungen gegen Leo Zheng, musste sich durch einen effektiven Würger im Boden schließlich aber doch geschlagen geben. Mit ihrem errungenen siebten Platz ist sie jedoch nicht zur Deutschen Einzelmeisterschaft qualifiziert.

Die 52-Kilogramm-Kämpferin Lisa Kleidorfer startet mit einem Sieg in die Meisterschaft: Sie wirft ihre Gegnerin mit O-soto-Gari (Große Außensichel) und hält im Anschluss zum Punktgewinn. Im Halbfinale trifft sie auf die Favoritin aus Bayern, Barbara Ertl, die nach Verletzungspause wieder eingestiegen war. Kleidorfer fällt nach einem Harai Goshi (Hüftfeger) und verliert damit den Kampf gegen die spätere Süddeutsche Meisterin. Um Platz Drei kam es zu einer Neuauflage eines Kampfes der Bayerischen Einzelmeisterschaft, den die 20-Jährige dort schon nach 40 Sekunden abgeben musste. Diesmal aber wesentlich besser eingestellt, präsentiert sich Kleidorfer kampfeslustig und bringt ihre Gegnerin mit Ko-soto-Gari (Kleine Außensichel) nach Uchi-Mata (Innerer Beinschenkelwurf) immer wieder in Bedrängnis. 20 Sekunden vor Kampfende gelang es der Gegnerin jedoch, mit dem beliebten Uchi-Mata einzusteigen, so dass Kleidorfer nicht mehr stehen bleiben konnte, was ihr letztlich den fünften Platz, nicht aber die Qualifikation für die Deutsche Einzelmeisterschaf einbrachte. „Leider waren beide Athletinnen gesundheitlich etwas angeschlagen. Wäre dieser Aspekt weggefallen, hätten beide eine gute Chance auf eine Platzierung gehabt“, schätzt die amtierende Europa- und Weltmeisterin Julia Müller, die an diesem Tag Lacher und Kleidorfer betreut hatte, das Können ihrer Sportlerinnen ein.

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Judo-Talent sichert sich Teilnahme an Deutscher Meisterschaft – Verena Buchloh holt sich Bronze bei Bayerischer U-18-EM

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Verena Buchloh, 16-jähriges Judo-Nachwuchstalent des FC Schweitenkirchen, feierte im Januar und Februar fabelhafte Erfolge: Der dritte Platz auf der Bayerischen Einzelmeisterschaft der weiblichen U18-Jugend in Abensberg brachte der Gymnasiastin, die seit 2013 im Landeskader kämpft, die Fahrkarte zur Süddeutschen Einzelmeisterschaft im baden-württembergischen Pforzheim: Durch ein Freilos in der ersten Runde startete Buchloh dort direkt in die zweite Runde, wo sie Paula Schmidgall vom TSG Backnang nach nur einer von vier Kampfminuten mit O-uchi-Gari (großer Innensichel) und Uchi-Mata (Innerer Beinschenkelwurf) souverän besiegte. Im Halbfinale traf sie auf Kim Altkorn, eine Trainingspartnerin des TSV Großhadern: Die Schweitenkirchenerin begann taktisch sehr gut, konnte in Führung gehen und strafte ihre Gegnerin klug hoch. Doch durch ein kurzes Konzentrationsloch verließ sie ihre Linie und konnte ihre Spannung beim eigenen Wurfansatz nicht mehr halten, was Altkorn rigoros ausnutzte und mit Punktgewinn konterte. Buchloh gab den Kampf jedoch nicht auf und zeigte erneut Biss: Sie zwang der Großhadenerin weitere Strafen auf und brachte diese an die Grenzen ihrer Kondition. Mit dem zeitlichen Vorteil auf ihrer Seite gewann dennoch Altkorn, so dass Buchloh nur der nächste Kampf um Platz Drei blieb. Hier hieß ihre Gegnerin Sarah Friess – ebenfalls eine Trainingspartnerin und Freundin am Bundesstützpunkt in Großhadern, gegen die Buchloh zuletzt auf der Bayerische Einzelmeisterschaft noch verloren hatte. Doch diesmal setzte sich die junge 52-Kilogramm-Kämpferin mit einer ihrer Spezialtechniken, dem Uchi-Mata, durch und hielt Friess anschließend im Haltegriff fest. Zwischenzeitlich lief die 16-jährige, wie schon im Kampf davor, Gefahr, erneut in ein Konzentrationsloch zu fallen, doch sie fing es diesmal ab und konnte den Kampf zu ihren Gunsten souverän beenden. Letztes Jahr noch mit kleineren Verletzungen im Schulter- und Nackenbereich konfrontiert, hatte sie sich nun mit viel Elan, Biss und Kampfesfreude die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft Ende Februar in Herne/ Nordrhein-Westfalen gesichert. „Verena trainiert extrem fleißig, lässt sich von Verletzungen nicht beeindrucken und ist gleichzeitig eine sehr gute Schülerin. Dadurch wird sie für Lehrgänge und Internationale Turniere oft freigestellt, wodurch sie sich hervorragend weiterentwickeln kann“, äußert sich Franz Dausch, Trainer und Abteilungsleiter der FCS-Judoabteilung stolz.“Fünf bis sechs Trainingseinheiten im Heimatverein Schweitenkirchen und am Bundesstützpunkt in Großhadern zeigen seine Wirkung!“

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Viola Wächter begeistert Mädchen für Judo beim „Ippon Girls“-Lehrgang in Abensberg

Ippon Girls

Ippon Girls

Mit großer Begeisterung und viel Elan haben vierzig Mädchen zwischen neun und vierzehn Jahren am „Ippon Girls“-Judo-Lehrgang mit Viola Wächter teilgenommen. Die Topathletin des FC Schweitenkirchen war Haupttrainerin bei der Aktion des Deutschen Judobundes, die deutschlandweit darauf abzielt, Mädchen langfristig für den Judosport zu begeistern. „Das ist für mich eine schöne Abwechslung zum Trainings- und Wettkampfalltag und bringt mir richtig viel Spaß!“, freut sich die aktuell 19. der Weltrangliste, die im August die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro anpeilt. Etwas ausgebremst zuletzt mit einem Muskelbündelanriss in der Wade musste sie zwar den Grand Slam in Paris absagen und auch den Heimat-Grand-Prix in Düsseldorf am kommenden Wochenende, nicht aber den abwechslungsreichen Lehrgang in Abensberg. Ihr Lebensgefährte und portugiesischer Top-Judoka André Alves als auch Wächters langjähriger Heimtrainer Franz Dausch unterstützten die 29-Jährige bei der Durchführung ihres Trainingskonzepts. Ein besonderer Fokus lag dabei auf Wächters Spezialtechnik, dem Uchi Mata (innerer Beinschenkelwurf) und auf einer ihrer bevorzugten Bodentechniken, dem sogenannten Sankaku. Und da die Spitzensportlerin, die seit über zwanzig Jahren Judo betreibt, ursprünglich vom Turnen kommt, konnte sie neben verschiedensten Spielen auch im Turnbereich mit den ambitionierten Mädchen einiges erproben. Besonderer Ehrengast der Aktion war Sebastian Seidl, Bronzemedaillengewinner der Europameisterschaft und aktuell sicher qualifiziert für die Spiele in Brasilien. Alle Mädchen zeigten sich wissbegierig und voller Tatendrang, die gezeigten Techniken der Weltklasse-Judoka umzusetzen. Besonders groß war die Freude, als ihre beiden Judo-Vorbilder Autogramme auf Judoanzüge und T-Shirts gaben und Viola Wächter ihr extra selbstgemachtes, zuckerfreies Müsli an alle kleinen Teilnehmerinnen verteilte. „Mir hat es richtig gut gefallen. Ich hoffe, dass Viola im Herbst noch einmal so einen Lehrgang anbietet!“, strahlte die kleine Marlene. Und vielleicht unterrichtet im Herbst dann eine Olympiagewinnerin die mutigen Judokids.

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Wächter verletzt sich vor Pariser Grand Prix

Wächter verletzt sich vor Pariser Grand Prix

FC Schweitenkirchener Judoka fällt mit Muskelbündelanriss sechs Wochen aus

 

Anders als man denkt kommt es manchmal. Und das erst Recht im Leben eines Profisportlers: Viola Wächter, Profi-Judoka des FC Schweitenkirchen, sollte eigentlich heute beim Grand Slam in Paris kämpfen. Ihr zweites Weltturnier in diesem Jahr nach Havanna, wo sie beim Grand Prix den 5. Platz belegen konnte. Wichtig wäre die Teilnahme in Paris gewesen, um weitere olympische Qualifikationspunkte zu sammeln. Doch während am Montag ihr Training noch höchst zufriedenstellend verlaufen ist, war Dienstag Abend alles anders: Beim Randori (Übungskampf) konterte Wächters Trainingspartnerin mit einer unsauberen Technik und traf dabei mit voller Wucht die unter Spannung stehende Wade der Schweitenkirchenerin. Zunächst ging man noch von einem sogenannten „Pferdekuss“ aus, doch die ärztliche Diagnose am Folgetag schockierte: Weit mehr als nur eine grobe Prellung, die einen Wettkampfeinsatz nicht unbedingt verhindert hätte; Stattdessen lässt ein zwei Zentimeter langer Muskelbündelanriss eine Teilnahme am Grand Slam in Paris nicht mehr zu und auch das einzige Weltturnier in Deutschland – am 19. Februar in Düsseldorf – dürfte für Wächter kein Thema mehr sein. „Ein ausgesprochen schlechter Zeitpunkt, um auf wichtigen Turnieren auszufallen“, zeigt sich Franz Dausch, Wächters Trainer seit fast zwanzig Jahren, verbittert. Wichtige Punkte für die Olympiaqualifikation kann sie nun nicht sammeln. Noch dazu ist ihre größte, deutsche Konkurrentin, Miryam Roper, am Start und kann Wächter nun wieder überholen im Olympiaranking. Derzeit führt hier noch Wächter auf Platz Dreizehn vor Ropers 16. Platz. Auch in der Weltrangliste kann Roper ihren Vorsprung weiter ausbauen. Bis es bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro am 5. August das erste Mal „Hashime!“ (Startsignal auf der Kampffläche) heißt, müssen sich die Athletinnen noch positionieren, in dem sie durch reichlich Punkte den Bundestrainer Michael Bazynski überzeugen, wer die Bessere ist, um beim weltgrößten Sportevent starten zu dürfen. Die Nominierung der Athletinnen und Athleten für die Deutsche Olympiamannschaft Rio 2016 findet an den offiziellen Nominierungsterminen des Deutschen Olympischen Sportbundes am 31. Mai, 28. Juni und 12. Juli 2016 statt. „Ich hoffe, dass ich bis zu den Turnieren in Tiflis im März und Samsun im April wieder fit bin und dort kämpfen kann. Dann ist das Ticket für Rio noch nicht ganz verloren,“ äußert sich Wächter hoffnungsvoll. Nun heißt es aber erst mindestens sechs Wochen rehabilitieren und sich zunächst vor allem auf das Training des Oberkörpers zu konzentrieren. Wächter wird die Zeit auch nutzen, um Videoanalysen von sich und potenziellen Gegnerinnen zu machen und an technischen und taktischen Raffinessen zu arbeiten.

 

 

Fünfter Platz in Havanna – guter Einstieg ins Olympia-Jahr

Ein deutliches Zeichen setzte Viola Wächter, Top-Judoka des FC Schweitenkirchen, beim ersten Grand Prix des Jahres in Havanna. Beim Weltturnier auf kubanischem Boden holte sie sich den fünften Platz. Und damit war sie besser als ihre nationale Konkurrentin, Miryam Roper, die mit am Start unter den insgesamt 24 Kämpferinnen bis 57 Kilogramm war und nur den siebten Platz belegen konnte.

Zu Beginn, nach einem Freilos direkt in der zweiten Runde, wirkte sie gegen die Israelin Camila Minakawa noch nicht ganz so frisch: Zunächst eröffnete Wächter mit links, wechselte dann jedoch auf ihre bevorzugte rechte Seite, um ihre Gegnerin mit ihrer rechten Hubhand besser kontrollieren zu können. Minakawa präsentierte sich aber als schwer zu greifende Gegnerin, die in der Halbdistanz mehr taktisch als technisch agierte. Dennoch gelang es der 28-Jährigen, die Israelin mit zwei Shidos (Bestrafungen) zu besiegen, so dass sie im Poolfinale gegen Catherine Beauchemin-Pinard aus Kanada stand. Gegen die Siebte der Weltrangliste hatte Wächter 2015 verloren und um deutlich zu machen, dass sie die Weltelite bezwingen kann, wollte sie diesen Fight gewinnen. Schließlich wird der Bundestrainer Michael Bazynski entscheiden, wer im August mit zu den Olympischen Spielen fahren wird: Miryam Roper oder Viola Wächter.

Aus einer schwierigen Situation heraus baute Wächter Spannung auf, um mit einer hervorragenden Kombination aus einem O-Uchi-Gari (große Innensichel) und ihrem Spezialwurf, dem Uchi-Mata (innerer Beinschenkelwurf), einen großen technischen Vorteil (Yuko) zu erzielen. Zwar konnte sie ihre Gegnerin im darauffolgenden Bodenkampf nicht bis zur Ippon-Wertung (vorzeitiger Sieg) halten, doch reichte ihr schließlich die kleine Wertung für den Sieg. Im anschließenden Halbfinale gegen die amtierende Vize-Europameisterin, Hedvig Karakas aus Ungarn, ging Wächter zwar beherzt heran; doch Karakas nutzte die nicht ganz optimale Position Wächters beim Griffwechsel aus, löste deren Griff und erzielte durch einen perfekt getimten Fußfeger nach nur 19 Sekunden Kampfzeit einen Ippon (sofortiger Sieg). „Das war ein klassischer ‚Lucky Punch‘. Das muss man neidlos anerkennen. So etwas passiert bei Judo,“ kommentierte Franz Dausch, Wächters Heimtrainer, der die Kämpfe seines Schützlings live im Internet verfolgt hatte. Der Einzug ins Finale war damit verpasst, nicht aber der Kampf um Platz Drei. Im kleinen Finale wartete die Polin Nora Gjakova, Dritte der Europameisterschaft, die zuvor schon Miryam Roper aus dem Rennen geworfen hatte. Auch wenn Wächter zuletzt dreimal gegen Gjakova gewonnen hatte, war der Kampf damit nicht von vornherein entschieden: Im Griffkampf zeigte sich Wächter ambitioniert, machte jedoch einmal einen entscheidenden Fehler: Sie griff mit zwei Händen an die Jacke und blieb dabei stehen; Gjakova nützte dies konsequent aus und brachte Wächter mit einem O-Uchi-Gari zu Fall. Zu diesem Zeitpunkt war der Kampf noch nicht entschieden. Als jedoch die Kampfrichter eine Aktion an einer Stelle unterbrachen, die sich zum Vorteil für die Deutsche entwickeln hätte können, war der dritte Platz für Wächter endgültig verloren.

Auch wenn ich in meinem letzten Kampf nicht ganz so wirkungsvoll war wie in den Kämpfen zuvor: Ich bin zufrieden. Beim ersten großen Turnier des Jahres habe ich ein passables Ergebnis abgeliefert. Das gibt mir natürlich Selbstbewusstsein und zeigt mir, dass ich kann, wenn ich die richtige Einstellung mitbringe“, freut sich Wächter. „Und jetzt freue ich mich auf Paris! Frankreich ist eine ‚Judo-Nation‘ – da ist richtig was los in der Halle und ich kann mich richtig gut pushen!“ Der Grand Slam findet am 6. Februar statt.

 

 

 

Tolles Jahr 2015 für Viola Wächter – Start ins Olympische Jahr

Mit ihrem ganz persönlichen Jahr 2015 kann die Topjudoka Viola Wächter mehr als zufrieden sein. Vor dem Hintergrund, dass die Athletin des FC Schweitenkirchen im Vorjahr keinen einzigen Wettkampf aufgrund gravierender Verletzungen bestreiten konnte – sie hatte u.a. einen Bandscheibenvorfall, ein ausgekugeltes Ellbogengelenk oder auch Bänderrisse im Kniegelenk – ist die Bilanz für das vergangene Jahr herausragend: 15 Weltturniere, darunter fünf Grand Slams, sechs Grand Prixs und auch die Europa- und Weltmeisterschaft. Ihr Wiedereinstieg in die Wettkämpfe war bereits überraschend: Mit einer großen Portion Vorfreude und einer gewissen Skepsis, was sie wieder im Wettkampfgeschehen erwarten würde, gelang ihr sogleich ein kleines Meisterstück: Sie sicherte sich bei dem Weltcup African Open in Tunis sogleich die Bronzemedaille. Auch kurz darauf bei den European Open in Sofia konnte sie mit einem fünften Platz eine Topplatzierung erreichen. Ihre Kämpfe waren gekennzeichnet von kontinuierlichen Leistungssteigerungen, so dass sie sich stetig nach oben arbeitete, wenngleich sie beim Heim-Grand-Prix in Düsseldorf trotz gewonnener Kämpfe gegen die Weltklasse ohne Platzierung geblieben war. Beim Grand Prix in Tiflis Mitte März kämpfte sie jedoch so frei und befreit, dass sie erst im Halbfinale gestoppt werden konnte. Den dritten Platz ließ sie sich dann aber nicht mehr nehmen und die Weltelite wusste spätestens dann: Viola Wächter ist wieder zurück, mit ihr ist wieder zu rechnen! Insgesamt sechs Medaillen erkämpfte sie 2015. Das Highlight setzte sie dann im März in Samsun (Türkei): Ihren ersten Grand Prix überhaupt gewann sie absolut souverän in fünf Kämpfe mit fünf Ippon-Siegen (vorzeitige Siege). „Das war beeindruckend! So gewinnt nicht jeder ein Turnier!“, freut sich Wächters langjähriger Heimtrainer Franz Dausch noch heute über das tolle Comeback seiner Sportlerin. Zu Beginn des Jahres reihte sich Wächter noch auf Rang 52 ein, zum Start in die neue (Olympia-) Saison 2016 – der erste Grand Prix findet am 22. Januar in Havanna auf Kuba statt – wird sie auf dem 20. Rang geführt. Die 28-Jährige hatte die ganze Saison kontinuierlich Olympia-Qualifikationspunkte gesammelt, so dass sie nun ihre deutsche Konkurrentin in ihrer Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm Miryam Roper mit Patz 13 hinter sich lässt. Die Qualifikation für die olympischen Spiele in Rio de Janeiro Anfang August ist für die Judoka, die seit über zwanzig Jahren diesen japanischen Kampfsport betreibt, aber noch offen. Entscheiden wird das letztlich der deutschen Bundestrainer Michael Bazynski, denn pro Gewichtsklasse darf nur ein Athlet teilnehmen. Das erste ganz große Ziel 2016 wird jedoch zunächst die Europameisterschaft im April in Kazan sein. Die EM 2015 und auch die Weltmeisterschaft waren nicht optimal gelaufen, hier lieferte Wächter nicht das, was sie sich erhofft hatte. Drei fünfte, vier dritte, ein zweiter und eine erster Platz zeigen allerdings, dass Wächter ein großes Potenzial in sich trägt. „In manchen Momenten muss ich meine Nerven noch besser in den Griff kriegen und mehr Selbstbewusstsein zeigen. Abgesehen von einem Tick mehr Athletik – und das habe ich selbst in der Hand – wünsche ich mir eigentlich nur noch ein klein wenig mehr Losglück und ab und zu mehr Fairness bei den Kampfrichtern. Ansonsten fühle ich mich gewappnet für 2016 und freue mich sehr auf das, was da kommen mag!“ zeigt sich die Schweitenkirchenerin gespannt auf das olympische Sportjahr. Beginnen wird Wächter dieses aber zunächst mit Europas größtem Trainingslager in Mittersill (Österreich): 700 Athleten aus 49 Nationen und allen fünf Weltverbänden werden sich in über 40 Trainingseinheiten gemeinsam auf das größte Sportevent der Welt einstimmen und die Gelegenheit nutzen, potenzielle Gegner auszutesten und auf Weltniveau zu traineren.

 

 

 

 

 

 

Sonnig-warmes Nikolausturnier am 5.12.

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Einen richtig tollen Samstag hatte unsere Judo-Familie bei unserem Nikolausturnier!

Die Sonne hatte die Mehrzweckhalle geflutet, es war fast schon heiß und man glaubte eher an einen Sommertag… und doch kam irgendwann der Nikolaus (wahrscheinlich auf Rollen und nicht auf Kufen), um die fast 80 Kinder zu ehren, die ihr Bestes auf der Tatami gegeben hatten!

Schön, dass ihr alle so zahlreich dieses Jahr erschienen ward:

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Ein herzliches Dankeschön an Theresa und Gerrit Leppelsack für die tollen Fotos!

 

 

Einen richtig tollen Samstag erlebten die kleinen Judoka des FC Schweitenkirchen beim alljährlichen Judo-Nikolausturnier. So viele Kinder wie noch nie – 80 Judoka zwischen fünf und elf Jahren waren gemeldet – wagten den Schritt auf die Tatami (Matte). Die Sonne hatte die Mehrzweckhalle geflutet, so dass nicht nur die kleinen Sportler gewaltig ins Schwitzen kamen. Während die Erwachsenen bei süßen und deftigen Leckereien Techniken wie O-Goshi (großer Hüftwurf), O-Soto-Gari (große Außensichel) oder Tai-Otoshi (Körperseitwuf) bewundern konnten, kämpften die Kinder um ihre Chance auf Pokale und Medaillen. Selbst die Kleinsten der Judoabteilung zeigten im Bodenkampf viel Kampfgeist und Freude bei dem Bestreben, den Gegner auf den Rücken zu werfen und ihn festzuhalten. Die Älteren ab etwa sieben Jahren durften den Wettkampf im Stand antreten, so dass sie allen Anwesenden beweisen konnten, dass sie auf bestem Wege sind, in die Fußstapfen der bekanntesten Judoka des Vereins, Viola Wächter, zu treten. Diese musste leider einen Besuch beim Vereinsturnier absagen, da sie sich nach dem letzten Turnier des Jahres, dem Grand Slam in Tokyo, noch in Japan im internationalen Trainingslager befand. Insgesamt 13 Gruppen mit sechs Judoka verteilten sich auf drei Kampfflächen, so dass es seine Zeit dauerte, ehe alle Ergebnisse feststanden und der Nikolaus die Ehrung mit Pokalen, Medaillen und Urkunden samt Schokonikoläusen vornehmen konnte. Auch für die Jahresbesten der Judoabteilung hatte er etwas im Gepäck: Je einen Kinogutschein und Pokal erhielten Simon Vogelmeier, Luca Scharpf und Kilian Kappelmeier und bei den Mädchen Verena Buchloh, Veronika Loibl und Magdalena Brummer. Auch Simon Vogelmeier konnte nicht anwesend sein, da er für den TSV Großhadern bei der Deutschen Vereinsmannschaftsmeisterschaft mit an den Start gegangen war, wo er mit einem Sieg im „Kleinen Finale“ gegen den Vfl Sindelfingen zum gewonnen dritten Platz letztlich beitragen konnte. Schon eine Woche zuvor hatten zwölf talentierte Nachwuchssportler des FCS zwischen fünf und zwölf Jahren erfolgreich beim Nikolausturnier des befreundeten Judovereins in Feucht teilgenommen: Hier konnte die Abteilung ganze neun erste, zwei glänzende zweite und einen sehr guten dritten Platz mit nach Hause nehmen.

Simon Vogelmeier bei TSV Großhadern mit Mannschaft erfolgreich

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Herzlichen Glückwunsch, lieber Simon Vogelmeier (rechts unten sitzend)! Gut, dass wir dich an den TSV Großhadern „ausgeliehen“ haben! 😉

So konnten sie zusammen mit Dir bei der Deutschen Vereinsmannschaftsmeisterschaft die Bronzemedaille holen!!

Toll, dass du im „kleinen Finale“ um Platz Drei einen Sieg mit beisteuern konntest. So war das Endergebnis gegen Vfl Sindelfingen am Ende 4:3!

Gratulation!

Titelverteidiger JC Frankfurt /Oder holte sich wieder den Titel, Zweiter wurde Potsdam.

Ohne Wurf kein Sieg – Wächter verliert in Tokio in erster Runde trotz gutem Kampf

 

Der letzte Wettkampf des Jahres, der Grand Slam in Tokio, war für Viola Wächter vom FC Schweitenkirchen im Resultat nicht das, was sie sich erhofft hatte. Ihr Los war schwer, denn sie hatte mit Nae Udaka die kleine, schnelle Gegnerin, durch die sie 2011 verletzt und damit um eine mögliche Olympiateilnahme in London gebracht wurde. Außerdem durfte die Japanerin mit einem Heimvorteil rechnen. Trotz diesem Wissen, das mental sicher kein unerheblicher Aspekt war, konnte Wächter einen starken Kampf zeigen. Zunächst erhielten beide Judoka nach einer guten halben Minute Shidos (Bestrafungen), da sie rein taktisch versucht hatten zu greifen, was aber keiner von beiden gelang. Wächter zeigte sich agil, doch ein Moment des unachtsamen Stehenbleibens nutzte Udaka unmittelbar zum Ansatz eines O-soto-garis (große Außensichel), den sie konsequent zur Yuko-Wertung (technischer Vorteil) durchziehen konnte. Infolge dessen machte Wächter mit Tempo Druck, wodurch sie ihrer Gegnerin zwei weitere Passivitätsstrafen aufzwingen konnte. Zwar zeigte die Anzeigentafel nach vier Minuten Kampfzeit drei Shidos für Udaka, doch jede Wertung zählt am Ende mehr als Strafen. So gewann die Lokalmatadorin, obwohl die Deutsche den Kampf dominiert hatte. „Das ist in Judo nicht anders als beim Fußball: Das schönste Spiel hilft nichts, wenn kein Tor fällt! Ohne Wurf, kein Sieg…“, zeigt sich Trainer Dausch zwar nicht ganz unzufrieden, aber doch etwas enttäuscht. „Ich habe eine gute Chance liegen gelassen, noch eine Medaille zu machen. Ich habe mich super gefühlt, war spritzig und fit. Nur bei meiner Maximalkraft fehlt es noch. Daran muss ich noch weiter arbeiten, um wieder da anzukommen, wo ich vor meinen Verletzungen war“, reflektiert sich Viola Wächter kritisch. Im nun anschließenden internationalen Trainingslager wird sich die Schweitenkirchenerin mit den Topjudoka der Welt noch einmal messen – diesmal als sportliche Vorbereitung auf die Olympischen Spiele nächstes Jahr in Rio de Janeiro. Viel Pause bleibt danach nicht, ehe 2016 erneut um Olympiaqualifikationspunkte gekämpft wird: Am 22. Januar beginnt die neue IJF-Weltserie mit dem Grand Prix in Havanna (Kuba).