Wächter verletzt sich vor Pariser Grand Prix

Wächter verletzt sich vor Pariser Grand Prix

FC Schweitenkirchener Judoka fällt mit Muskelbündelanriss sechs Wochen aus

 

Anders als man denkt kommt es manchmal. Und das erst Recht im Leben eines Profisportlers: Viola Wächter, Profi-Judoka des FC Schweitenkirchen, sollte eigentlich heute beim Grand Slam in Paris kämpfen. Ihr zweites Weltturnier in diesem Jahr nach Havanna, wo sie beim Grand Prix den 5. Platz belegen konnte. Wichtig wäre die Teilnahme in Paris gewesen, um weitere olympische Qualifikationspunkte zu sammeln. Doch während am Montag ihr Training noch höchst zufriedenstellend verlaufen ist, war Dienstag Abend alles anders: Beim Randori (Übungskampf) konterte Wächters Trainingspartnerin mit einer unsauberen Technik und traf dabei mit voller Wucht die unter Spannung stehende Wade der Schweitenkirchenerin. Zunächst ging man noch von einem sogenannten „Pferdekuss“ aus, doch die ärztliche Diagnose am Folgetag schockierte: Weit mehr als nur eine grobe Prellung, die einen Wettkampfeinsatz nicht unbedingt verhindert hätte; Stattdessen lässt ein zwei Zentimeter langer Muskelbündelanriss eine Teilnahme am Grand Slam in Paris nicht mehr zu und auch das einzige Weltturnier in Deutschland – am 19. Februar in Düsseldorf – dürfte für Wächter kein Thema mehr sein. „Ein ausgesprochen schlechter Zeitpunkt, um auf wichtigen Turnieren auszufallen“, zeigt sich Franz Dausch, Wächters Trainer seit fast zwanzig Jahren, verbittert. Wichtige Punkte für die Olympiaqualifikation kann sie nun nicht sammeln. Noch dazu ist ihre größte, deutsche Konkurrentin, Miryam Roper, am Start und kann Wächter nun wieder überholen im Olympiaranking. Derzeit führt hier noch Wächter auf Platz Dreizehn vor Ropers 16. Platz. Auch in der Weltrangliste kann Roper ihren Vorsprung weiter ausbauen. Bis es bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro am 5. August das erste Mal „Hashime!“ (Startsignal auf der Kampffläche) heißt, müssen sich die Athletinnen noch positionieren, in dem sie durch reichlich Punkte den Bundestrainer Michael Bazynski überzeugen, wer die Bessere ist, um beim weltgrößten Sportevent starten zu dürfen. Die Nominierung der Athletinnen und Athleten für die Deutsche Olympiamannschaft Rio 2016 findet an den offiziellen Nominierungsterminen des Deutschen Olympischen Sportbundes am 31. Mai, 28. Juni und 12. Juli 2016 statt. „Ich hoffe, dass ich bis zu den Turnieren in Tiflis im März und Samsun im April wieder fit bin und dort kämpfen kann. Dann ist das Ticket für Rio noch nicht ganz verloren,“ äußert sich Wächter hoffnungsvoll. Nun heißt es aber erst mindestens sechs Wochen rehabilitieren und sich zunächst vor allem auf das Training des Oberkörpers zu konzentrieren. Wächter wird die Zeit auch nutzen, um Videoanalysen von sich und potenziellen Gegnerinnen zu machen und an technischen und taktischen Raffinessen zu arbeiten.

 

 

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