Vor beeindruckender Kulisse standen am Wochenende elf Kinder zwischen sieben und dreizehn Jahren in Frankfurt am Main beim größten deutschen Judoturnier für Kinder und Jugendliche, dem Adlercup, auf der Matte. Auf acht Kampfflächen traten 1600 Athleten aus mehr als 25 Ländern an zwei Tagen in sieben Altersklassen gegeneinander an, um eine der begehrten Medaillen zu erkämpfen. Für einige der jungen Judoka des FC Schweitenkirchen war die Turnierteilnahme Premiere, denn sie hatten zum Teil noch nie an einem Wettkampf teilgenommen. „Hier anzutreten erfordert schon ein wenig Mut. Selbst die Eltern waren fasziniert von der Größe der Veranstaltung“, so Jana Axthammer und Franz Dausch, die als Betreuer mitgereist waren. Ein kleines Highlight war noch am am Freitag Abend die Teilnahme an einem sehr großen Lehrgang, der von Olympiasieger Ole Bischof und den Topjudokas Miryam Roper, Sven Maresch und Martyna Trajdos abgehalten wurde. Etwa 250 Judoka standen gemeinsam drei Stunden auf der Tatami, um Wettkampftechniken und Taktik mit den ganz Großen trainieren zu können. Für die jungen Judoka aus Schweitenkirchen war das ein hartes Programm, denn bereits am nächsten Tag ging es um acht Uhr mit dem obligatorischen Wiegen und dem eigentlichen Wettkampfgeschehen los. Da die Kinder in unterschiedlichen Gewichtsklassen starteten, zogen sich die Wettkämpfe über den ganzen Tag hinweg. „Auch wenn es lange Wartezeiten gab, wurde unserem Judoteam nie langweilig. Sie feuerten ihre Teamkollegen kräftig an und man spürte eine große Gruppendynamik – auch bei Eltern, Geschwistern, Freunden und Trainern“, so Axthammer, die in Schweitenkirchen vor allem die U9 trainiert.
Zu sehen gab es dabei teils grandios umgesetzte Techniken, große Kämpferherzen, aber auch wütende und traurige Kämpfer. „Es ist einfach toll, mit welchem Elan die jungen Athleten hier am Werk waren. Wir Trainer sind sehr stolz auf unseren Nachwuchs. Toll war vor allem, wie sie unsere Instruktionen vom Mattenrand während der Kämpfe schnell umgesetzt haben“, so die Abteilungsleiter und Trainer Dausch und Axthammer. Charlotte Ratzke, Marlene Ratzke, Moritz Betz, Moritz Hoyer, Lisa Kröner, Paula Schmid, Carina Schmid, Odalis Santiago, Tim Hausdorf, Liam Fiedler und Kilian Kappelmeier erkämpften sich insgesamt acht Bronzemedaillen, zwei Silbermedaillen und sehr gute Platzierungen in einem starken Kämpferumfeld. Kilian Kappelmeier als Dreizehnjähriger ältester Teilnehmer der Schweitenkirchener Judoabteilung zeigte hervorragende Kämpfe unter anderem gegen den amtierenden Süddeutschen Meister, verletzte sich jedoch so sehr, dass im Krankenhaus eine Grünholzfraktur seiner rechten Elle diagnostiziert wurde. Trotz Verletzung schaffte er einen hervorragenden fünften Platz und war sich zusammen mit allen anderen Schweitenkirchener Teilnehmern einig, nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein auf Deutschlands größtem Kinder-Judoturnier, bei dem dieses Jahr ganze 265 Vereine teilgenommen hatten.