Taktieren bringt Bronze bei Judo-Grand-Prix in Südkorea – Wächter vor Saisonabschluss in Tokyo

In Asien liegen die letzten Wettkampforte diesen Jahres für Viola Wächter: Bevor die FC Schweitenkirchen-Judoka nächste Woche auf dem Grand Slam in Tokyo zum 15. und letzten Mal 2015 auf der Matte steht, hatte sie erst noch den mit insgesamt 100.000-Dollar dotierten Grand Prix in Südkorea zu bewältigen. Hier wollten insgesamt 24 Athletinnen in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm eine Medaille und damit auch Olympiaqualifikationspunkte holen. Viola Wächter war auf Platz Acht gesetzt und hatte damit ein Freilos. Ihre erste Gegnerin war die Kosovarin Nora Gjakova. In einem taktisch geprägten Kampf entschieden letztlich Nuancen: Die Deutsche nutzte das nicht erlaubte Durchtauchen unter die Führungshand ihrer Kontrahentin raffiniert mit einem Übergang in den Boden und konnte damit durch Gjakovas Shido (Bestrafung) gewinnen. Auch das Poolfinale gegen die Lokalmatadorin Jan-Di Kim war geprägt von taktischem Verhalten und der Vergabe von Shidos – leider jedoch zu Wächters Nachteil: Mit zwei zu einer Bestrafung musste sie sich verloren geben, hatte damit aber noch in der Trostrunde die Chance, mit einem Sieg dann um Platz Drei kämpfen zu dürfen.

Diese Chance wollte sich die 28-Jährige gegen die Russin Irina Zabludina nicht nehmen lassen und verhielt sich einmal mehr wieder taktisch abgeklärt. Nach drei Minuten hatte sich Zabludina vier Shidos und damit die Disqualifikation eingefangen, wodurch für Wächter ein Podestplatz in greifbare Nähe rückte. Im Kampf um die Bronzemedaille gegen die um fünf Jahre jüngere Koreanerin Minju Kim zeigte sich die hauptberufliche Judoka schon vor dem Gang auf die Matte mit kraftvollen Gesten siegeswillig. Einen möglichen Heimvorteil wollte Wächter erst gar nicht möglich machen. Erst in Tashkent hatte sie gegen Kim gewonnen. Kim begann mit einer starken linken Hand am Revers und setzte mehrmals tiefe Seoi-Nages (Schulterwurf) an, die jedoch zu keinem Zeitpunkt eine echte Gefahr für die bewegliche Wächter darstellten. Zunächst schien es, dass Kim leicht dominierte, denn die Schweitenkirchenerin erhielt einen Shido wegen Inaktivität und obendrauf eine kleine Wertung (Yuko) durch eine Fußtechnik; doch geschickt übernahm sie im Boden die Koreanerin und konnte sie im Haltegriff zehn Sekunden fixieren, wofür auch ihr ein Yuko zugesprochen wurde. Mit einem diagonalen Tani-Otoshi (Talfallzug) zwang sie ihre Gegnerin kurz Zeit später noch einmal in den Boden und erhielt durch den Haltegriff Tate-shiho-Gatame einen weiteren Yuko, der sie zur Bronzemedaille führte. „Mit dem dritten Platz bin ich absolut zufrieden. Zwar wurde diesmal viel über Taktik entschieden, aber unter dem Strich zählt das Ergebnis!“, freut sich Viola Wächter nach neun Stunden in der Judohalle über ihre Medaille für das deutsche DJB-Team. Jetzt heißt es in den wenigen Tagen bis zum Grand Slam am 4. Dezember Kräfte tanken und regenerieren, um auch dort noch weitere Olympiaqualifikationspunkte zu sammeln.

 

 

 

Fleißige und erfolgreiche Judoka auf Ranglistenturnier in Ingolstadt

Herzlichen Glückwunsch an unsere jungen, erfolgreichen Judoka, die am Sonntag, den 22. November 2015 in Ingolstadt am Ranglistenturnier U14/U17 teilgenommen haben:

 

Magdalena Brummer 1. Platz

Simon Vogelmeier 1. Platz

Kilian Kappelmeier 2. Platz

Andreas Kappelmeier 3. Platz

 

 

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„Judohungrig“ beim Korea-Grand-Prix – Wächter will im Olympiaranking weiter punkten

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image3 2Richtig fleißig war Viola Wächter, Weltranglisten-Athletin des FC Schweitenkirchen, dieses Jahr: Heute steht sie bereits zum 14. mal bei einem Wettkampf auf der Matte, diesmal beim Grand Prix in Jeju (Südkorea). Nach ihrem dritten Platz in Abu Dhabi hatte sie nun knapp vier Wochen, um sich auf ihr vorletztes Turnier des Jahres vorzubereiten. Nur Tokyo wartet mit dem Grand Slam noch am 4. Dezember auf die 28-jährige. „Ich bin richtig judohungrig. Letzte Woche konnte ich nicht ganz so trainieren, wie ich wollte – aber umso mehr freue ich mich auf meinen Wettkampf!“, strahlt die auf Platz Acht gesetzte, die mit muskulären Problemen im Rücken und damit einhergehende Blockaden zu kämpfen hatte. „Viola ist Vollprofi und darum weiß sie mit solchen Unannehmlichkeiten umzugehen. Sie hat lockeres Ausdauer- und Krafttraining gemacht und physiotherapeutische Behandlungen erhalten. Auch taktisch und technisch konnten wir dennoch ganz gut trainieren“, weiß Franz Dausch, Judotrainer mit Leib und Seele und seit vielen Jahren an Wächters Seite, zu beruhigen. Die Aufgabe wird auch sicher nicht ganz einfach werden: Von 434 Gesamtteilnehmer sind 189 Frauen gemeldet, davon sind in Wächters Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm einige der Top-Ten der Welt zugegen. Aus über 72 Ländern reisten die Sportler an, um in Südkorea Punkte für Olympia nächstes Jahr in Rio de Janeiro klar zu machen. Wächter hat sich bereits sehr gut platziert: Sie belegt hier den elften Rang, noch vor ihrer deutschen Hauptkonkurrentin Miryam Roper, die aktuell auf Platz 13 rangiert.

 

Top BJV-Ranglistenplätze für FCS-Judoka

Einige unserer Judoka belegen sehr gute Ranglistenplätze im Bayerischen Judoverband!

 

In der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm führt Verena Buchloh die Liste an und bereits auf Platz 3 wird wieder eine FC-Schweitenkirchen-Judoka, Regina Brummer, geführt.

 

In der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm darf sich Sophia Lacher über Platz 8 freuen.

 

Auf Platz 2 steht Julia Müller in der Klasse über 78 Kilogramm.

 

Herzlichen Glückwunsch an unsere erfolgreichen und engagierten Mädels!

🙂

Widerstand gegen Hebeltechnik bringt Bronzemedaille – Viola Wächter in Abu Dhabi auf dem Treppchen

Mit einem strahlenden Lachen ging sie am Freitag von der Matte: Viola Wächter, Judoka des FC Schweitenkirchen, gewann beim Judo-Grand-Slam in Abu Dhabi souverän die Bronzemedaille und konnte sich damit wertvolle Punkte für die Olympia-Qualifikation sichern. 30 Teilnehmerinnen in ihrer Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm waren an den Start gegangen, darunter auch ihre erste Gegnerin, die Chinesin Yang Liu. Gegen diese konnte Wächter taktisch überlegt zwei Shidos (Bestrafungen) erzwingen, eines davon in der sprichwörtlich letzten Sekunde, und stand damit in der nächsten Runde der Bulgarin Ivelina Ilieva gegenüber. Hier kam sie sehr gut in den Kampf, zeigte sich angriffsfreudig und mutig, bewegte sich schneller und tatkisch klüger. Letztlich gewann die Deutsche durch ein gegnerisches Shido und Verletzung ihrer Kontrahentin, die verletzt von der Matte getragen werden musste. Erst im Poolfinale wurde die 28-jährige etwas eingebremst durch die Grand-Prix-Gewinnerin von Tashkent Jan-Di Kim: Wächter setzte zu einem unpassenden Zeitpunkt zu einem Uchi-Mata-Gaeshi (innerer Beinschenkelwurfkonter) an, wodurch die Asiatin sie kontern und zu Fall bringen konnte. Damit erhielt Kim eine Wazaari-Wertung (halben Punkt) und durfte am Ende des Tages die Goldmedaille in Empfang nehmen. Mit dieser Niederlage hatte Wächter zwar die Chance auf Gold verloren, nicht aber die Möglichkeit, doch noch eine Medaille für Deutschland zu holen: In der Hoffnungsrunde gegen die zweifache Europameisterin Sabrina Filzmoser konnte sie wieder frei und clever agieren, irritierte mit Tempowechsel und punktete schließlich mit einem Wazaari durch ihre Spezialtechnik, dem Uchi-Mata (innerer Beinschenkelwurf). Somit stand sie im „kleinen Finale“ gegen die 21-jährige Kanadierin Catherine Beauchemin-Pinard, gegen die sie bei der Weltmeisterschaft in Astana noch verloren hatte. Die Bundespolizistin kämpfte abgeklärt und mit Biss, so dass es nur einmal wirklich eng wurde, als Wächter im Boden in eine Hebelsituation geriet: Die Weltranglisten-8. lag jedoch nicht perfekt und konnte damit ihren Juji-Gatame nicht richtig durchziehen. Sicher nicht ganz schmerzlos blieb Wächter aber eisern und belohnte sich in der Folge mit der Bronzemedaille, der ersten Medaille für den Deutschen Judobund bei diesem Turnier. „Dass Viola ihre Leistung der letzten Turniere toppen würde, lag für mich in der Luft! Genial, dass es hier bei einem Grand Slam geklappt hat, wo sie obendrauf noch mehr Olympiaqualifikationspunkte holen konnte als bei einem Grand Prix.“, begeistert sich Wächters Trainer Franz Dausch. Die FCS-Judoka konnte mit dem dritten Platz einen deutlichen Sprung nach oben im Olympiaranking machen und steht jetzt auf Platz Zehn. „Ich habe schon gestern Abend gespürt, dass es klappen könnte! Ich war fokussiert, aktiv und hartnäckig und konnte mich von Kampf zu Kampf steigern. Meine Kampffreude kam immer mehr zurück und damit wurde ich stetig lockerer,“ strahlt die Profisportlerin, die seit über zwanzig Jahren Judo betreibt. Jetzt heißt es Kräfte sammeln, etwas regenerieren und weiter an der Athletik arbeiten, um Ende November in Korea beim Grand Prix in Jeju wieder auf der Tatami zu stehen.

Live im Internet: Viola Wächter kämpft in Abu Dhabi beim Grand Slam

Die Zwanzigste der Welt, Viola Wächter, Top-Judoka des FC Schweitenkirchen, tritt heute in Abu Dhabi bei einem weiteren wichtigen Judo-Grand-Slam an. Nur zwei Wochen nach dem Grand Slam in Frankreichs Hauptstadt geht es heute einmal mehr nicht nur um eine gute Platzierung, sondern vor allem um Punkte für die Olympia-Qualifikation nächstes Jahr in Rio de Janeiro. 517 Teilnehmer, davon 193 Frauen und 324 Männer aus 92 Nationen sind gemeldet. Für Deutschland starten neun Frauen und neun Männer, darunter auch Wächters persönliche Gewichtsklassenkonkurrentin aus dem eigenen Lager, Miryam Roper, die, wie auch schon in Paris, auf Rang Fünf gesetzt ist. Bis 57 Kilogramm hat Roper im Weltranking die Nase vorn (Platz Neun), doch in der Olympiarangliste führt Wächter mit Rang 15 vor Ropers 18. Platz. „Ich warte darauf, dass Viola richtig explodiert. Sie hat gute Leistungen gebracht auf den letzten Wettkämpfen, aber sie kann noch mehr!“, ist Franz Dausch, Wächters Heimtrainer und Judo-Abteilungsleiter beim FC Schweitenkirchen, überzeugt. Im Trainingslager, das sich an den Wettkampf in Paris noch angeschlossen hatte, hat die 28-Jährige an speziellen Inhalten und Aufgaben gearbeitet. Mit der internationalen Elite hat sie gute Randoris (Übungskämpfe) gemacht und sich darüber hinaus auch mental auf das Turnier am persischen Golf vorbereitet. „Die Halle in Abu Dhabi gefällt mir. Hier ist immer eine gute Stimmung und die Kämpfe machen richtig Spaß vor dieser Kulisse!“, freut sich die Schweitenkirchenerin, die seit über zwanzig Jahren Judo betreibt, auf ihren heutigen Wettkampf. Auf www.ippon.tv können die Kämpfe des Judo-Großevents live verfolgt werden.

 

 

2015 gibt es bereits 34 Jahre JUDO beim FC Schweitenkirchen

Als der damals 38-Jährige Lohhofer Judotrainer Herbert Possenriede im Jahre 1980 seinen Familienwohnsitz von Unterschleißheim nach Schweitenkirchen verlegte, ahnte er noch nicht, dass hier am Rande der Hallertau in den nächsten Jahren eine neue „Judo-Hochburg“ entstehen würde. Bürgermeister Max Elfinger machte ihm Mut, sprach mit ihm über die finanziellen Angelegenheiten, zeigte ihm die Sportstätten der Gemeinde und klärte ihn über das große Einzugsgebiet der Gemeinde auf. Bei der Abteilungsversammlung am 10. Februar 1981 stellte Possenriede beim FC Schweitenkirchen den Antrag auf Gründung einer Judoabteilung, nachdem er zuvor die anwesenden Abteilungs- und Vereinsvertreter ausführlich über die olympische Sportart Judo unterrichtet hatte. Einstimmig wurde die Judoabteilung in den Verein aufgenommen.

Am 5. Mai 1981 war es endlich so weit. Der SV Lohhof hatte Herbert Possenriede seine alte Judomatte zur Verfügung gestellt und so konnten sich schon am ersten Trainingstag über 40 Erwachsene, Jugendliche und Kinder auf der Matte tummeln. Mit so einem großen Andrang hatte niemand gerechnet. Interessanterweise waren genau die Hälfte davon Mädchen und so musste ihm in der ersten Zeit auch noch seine Frau Christa beim Training hilfreich zur Seite stehen. 80 bis 90% der Mitglieder standen bei jedem Training auf der Matte, ein Prozentsatz, der sich sogar einige Jahre halten konnte. Im Dezember1987 wurde dann zum ersten Mal eine Vorstandschaft gewählt, bis dahin hatte Herbert Possenriede die Abteilung alleine geführt. 1. Vorstand, Herbert Possenriede, 2. Vorstand, Nils Frank, Schriftführer, Heidi Schmidt, Kassenwart, Horst-Werner Eckert, Jugendwart, Andreas Anschütz.

Die Mitgliederzahl stieg nun Jahr für Jahr um ca. zehn bis zwanzig Prozent, (jetzt ca. 160). Es konnten Mannschaften gebildet werden, die an Meisterschaften teilnahmen. Die Schweitenkirchener Buben und Mädchen kamen in Auswahlmannschaften Oberbayers und Bayerns und waren dort kaum mehr zu ersetzen. Die Trainingseinheiten mussten von Anfangs vier Stunden auf zehn Stunden wöchentlich erhöht werden, um auch die verschiedenen Altersgruppen zu trennen, und so blieben weitere große Erfolge nicht aus.

Es wurden viele oberbayerische, südbayerische, bayerische, süddeutsche und sogar deutsche Meistertitel errungen und für Oberbayern Rekorde aufgestellt, die bis heute Bestand haben und auch wohl noch sehr lange haben werden. (siehe Auflistung der Erfolge). Mit Sylvia Dausch (damals noch unter ihrem Mädchennahmen Possenriede), Marco Wilms, Marc Friedrich und Bernhard Zwick waren gleich vier Judoka im deutschen Nationalkader und brachten es immerhin auf insgesamt 27 Einsätze für Deutschland. Seit 1992 kämpft eine Frauenmannschaft des FC Schweitenkirchen erfolgreich in der Bayernliga, in der Zeit zwischen 1994 (Aufstieg) und 1997 (Abstieg) sogar in der zweiten Bundesliga.

Der FC Schweitenkirchen gehörte durch die Erfolge der Judoabteilung bisher immer zu den erfolgreichsten Vereinen bei den Sportlerehrungen des Landkreises und durften auch schon dort Judotechniken vorführen. Rundfunk und Fernsehen wurden auf die Schweitenkirchener Judokas aufmerksam und so blieb es nicht aus, dass die Judoka des FCS an großen Veranstaltungen teilnahmen und ihr Können demonstrierten. So u.a. an „Samma im Park“ im Olympiapark München, an der 50-Jährigen Jubiläumsfeier des BLSV auf dem Marienplatz in München mit Sportmoderator Waldemar Hartmann und beim Thema „Sport und Familie“ mit Familienministerin Barbara Stamm in Feucht bei Nürnberg und beim Symposium in der Sportschule Oberhaching, an dem Übungsleiter und Vorstände aller Sportarten, die in Bayern angeboten werden, teilnahmen. Auf die Ausstrahlung in Rundfunk und Fernsehen waren alle Judoka besonders stolz.

Bei aller Begeisterung für die Spitzenleistungen einzelner Sportler sollte man aber auf keinen Fall vergessen, dass die Abteilung in erster Linie von den Leuten lebt, die nicht jedes Wochenende in der Zeitung stehen, sondern „nur“ ins Training gehen, weil sie einfach Spaß an der Sportart Judo haben, oder diejenigen, die kaum beachtet, im Hintergrund ihre Aufgaben erfüllen. Seit Vereinsgründung wurden ca. 30.000 Kämpfe gezählt, die dazugehörigen freiwilligen Trainer- und Betreuungsstunden wurden von niemandem gezählt. Hier gilt der Dank allen Helfern und Helferinnen der vergangenen 25 Jahre, denn ohne sie hätte die ganze Arbeit nicht bewältigt werden können.

Herbert Possenriede

Kampfrichter auf Gegners Seite – Viola Wächter verliert in Paris in zweiter Runde

Eine von 32 Judo-Kämpferinnen in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm war Viola Wächter beim Grand Slam in Paris. Olympia-Qualifikationspunkte sammeln war wieder die Devise – für alle acht Frauen und acht Männer der deutschen Nationalmannschaft. Richtig gelungen ist dies der Schweitenkirchenerin diesmal aber nicht. Zwar gewann sie den ersten Kampf gegen die kräftige Chinesin Yan Liu, gegen die sie zuletzt beim Grand Prix in Taschkent im Kampf um die Bronzemedaille verloren hatte, mit Haltegriff, musste sich dann aber in der zweiten Runde gegen die Siegerin des Tyumen-Grand-Slams geschlagen geben: Die acht Jahre jüngere Japanerin Yoshida Tsukasa, die deutlich kleiner ist als die Deutsche und außerdem mit sehr viel Kraft kämpft, hatte die Kampfrichter auf ihrer Seite. Viola Wächter, die impulsiv und beherzt ihrer Gegnerin entgegentrat, kassierte nach wenigen Sekunden ein unberechtigtes Shido (Strafe) und erhielt nach eigenem Kontern darüber hinaus keine Wertung, was ihr eine gänzlich andere Ausgangslage im Kampf verschafft hätte. „Es macht den Eindruck, dass Kampfrichter auf diesem Weltniveau nicht gewillt sind, Kämpfe mit japanischer Beteiligung objektiv zu bewerten. Leider beobachten wir Trainer dies immer wieder – sind dem aber machtlos ausgesetzt.“, erklärt Franz Dausch, Trainer der 28-jährigen, die Zusammenhänge im Kontext dieser alten japanischen Kampfsportart. Nach knappen drei Minuten konnte die Asiatin schließlich ihren Vorteil weiter zum Sieg ausbauen, indem sie mit ihrer Spezialtechnik, einem weit unter den Schwerpunkt gesprungen Uchimata (innerer Beinschenkelwurf), die Weltranglisten-20. zu Fall brachte. „Auch dieser Punktgewinn ist sehr in Frage zu stellen, da Viola während des Falls überdreht hat und letztlich nicht auf dem Rücken gelandet ist. Eigentlich hätte es gar keinen Punkt geben dürfen.“, zeigt sich Dausch verärgert über die Entscheidungen der Kampfrichter und damit dem Aus für seine Athletin. Zwar hat Viola Wächter einige wenige Punkte für das Ranking der Olympia-Qualifikation schon sammeln können, doch wirklich zufrieden ist sie nicht: „Taktisch und technisch war ich gut drauf, aber leider habe ich mich wieder einmal am Arm festlegen lassen, wodurch ich zu sehr dominiert werden konnte. Ich war einfach ein bisschen zu brav.“ Das zu ändern wird sie versuchen, das nächste Mal beim Grand Slam in Abu Dhabi Ende Oktober.

 

 

 

 

Judo-Ass Viola Wächter vor großer Kulisse in Paris

 Nach dem letztjährigen verletzungsbedingten wettkampffreien Jahr gibt die Judoka Viola Wächter vom FC Schweitenkirchen dieses Jahr richtig Gas: Budapest, Astana, Tashkent, Sofia, Tiflis, Samsun waren nur einige der zahlreichen Wettkampforte 2015, an denen sie gute Erfolge einfuhr. Und nun heißt es heute auf nach Frankreich: In Paris wartet am Samstag der Grand Slam, bei dem die Weltranglisten Zwanzigste mit acht Teamkolleginnen und acht Männern der deutschen Nationalmannschaft antritt. Frankreich ist traditionell eine judoverrückte Nation, so dass mit einer vollen Bercy-Paris-Arena mit mehr als 24.000 Zuschauern zu rechnen ist, wenn weiter Olympia-Qualifikationspunkte gesammelt werden. Gemeldet für das Großevent sind 505 Athleten aus aller Welt, davon 207 Frauen und 289 Männer. Auch Miryam Roper, Wächters größte Konkurrentin im deutschen Lager beim Wettlauf um das Olympiaticket in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm und auf Platz Fünf gesetzt, ist mit am Start. Sie befindet sich im Weltranking zwar auf Platz Acht, auf der Liste der Olympiapunkte jedoch hinter Wächters 14. Rang auf Platz 17. Beide wollen nächstes Jahr nach Rio de Janeiro zu den Olympischen Spielen reisen und beide werden alles daran setzen, ihren Traum zu verwirklichen. „Viola ist eine Herzblutjudoka. Sie will Judo machen und mit Techniken gewinnen, aber da passieren ihr dann auch taktische Fehler, die zu Niederlagen führen können“, erklärt Franz Dausch, der seit 1997 Wächters Trainer ist. „Grundsätzlich weiß sie aber, dass sie gegen jede gewinnen kann. Den Beweis hat sie dieses Jahr schon mehrmals angetreten!“ Die Wettkämpfe beginnen um neun Uhr und können im Internet unter www.ippon.tv live verfolgt werden.

 

 

 

 

 

Judo-Kinder übernachten in Schweitenkirchener Turnhalle – Alljährlicher FCS-Spieleabend begeistert

Wie schon 2014 durften auch dieses Jahr alle mindestens sechsjährigen Kinder aus der Judoabteilung des FC Schweitenkirchen in der Turnhalle übernachten. Das Highlight des Jahres begann bereits um 17 Uhr mit jeder Menge Spiel und Spaß. Nicht immer leicht war es für die Betreuerinnen Regina Brummer und Bettina Schaller, die 34 Kinder in Schach zu halten. Ein buntes Programm an unterschiedlichsten Gruppenspielen wie Kegelklau, Völkerball oder Schlafmütze ließen bei den Kindern aber keine Langeweile aufkommen. Nach drei Stunden Action hatten sich nicht nur die Betreuer eine Verschnaufpause für ihre Stimme verdient, sondern die Kinder auch ein großes Stück Pizza. Mit vollen Bäuchen begab sich die Gruppe zu später Stunde noch einmal an die frische Luft: Die Nachtwanderung war ein gespenstisches Unterfangen, zumal der Mond zwischen Wolken hervorlugte und die raschelnden Büsche Unheil verkündeten. Nicht nur einmal sprangen aus dem Dickicht jugendliche Helfer hervor und ließen das ein oder andere Kind lachend-kreischend erschrecken. Zurück in der Turnhalle wurde im Anschluss gemeinschaftlich das Bettenlager aus Matten, Decken, Kissen und Schlafsäcken aufgebaut, worin sich auch bald alle erschöpft verkrochen, um den leisen Gruselgeschichten noch zu lauschen. Nach einer kurzen Nacht holten die Eltern ihre Kinder nach einem gemeinschaftlichen Frühstück wieder ab. Und die ersten fragten bereits, wann sie wieder übernachten dürften…

 

 Essen