Die 9. Judo-Weltmeisterschaft der Veteranen (Altersklasse über 30) erwartet auch zwei Sportler aus Schweitenkirchen: Die Abteilungsleiter Franz Dausch und Jana Axthammer werden am Samstag, den 30. September bzw. Dienstag, den 3. Oktober, in Olbia (Sardinien/Italien) in ihrer jeweiligen Gewichts- und Altersklasse an den Start gehen. Für beide Sportler ist die Teilnahme etwas ganz besonderes:
Der 56-jährige Franz Dausch, langjähriger Trainer von Spitzensportlerin Viola Wächter, widmet sein Leben zwar bereits seit seinem siebten Lebensjahr dem Judosport und war 1977 gar Jugendeuropameister und 1989 Weltcup-Gewinner, stand zuletzt aber 1996 mit der ersten Judo-Bundesliga mit dem TSV Großhadern auf der Wettkampfmatte. „21 Jahre sind eine lange Zeit – Trainer zu sein ist doch was ganz anderes als ein aktiver Wettkämpfer. So habe ich seit Ende Juli begonnen, rigoros und nach Plan Judo zu trainieren, Krafttraining zu betreiben und meine Ernährung umzustellen“, erklärt der erste Abteilungsleiter der Judoabteilung des FC Schweitenkirchen. Nach etwa zehn Kilo Gewichtsverlust, Muskelaufbau und Konditionstraining warten nun am Samstag in Olbia insgesamt 15 Kämpfer allein in Dausch‘ Gewichts- und Alterklasse auf die Entscheidung um den Veteranen-Weltmeistertitel. „Einige Kämpfer waren sehr gute Profis… das wird schon eine harte Geschichte.“ Und das wird sie auch bei Jana Axthammer, der zweiten Judo-Abteilungsleitung. Denn die 35-Jährige ist alles andere als ein echter Judo-Veteran: „Die meisten meiner Gegnerinnen stehen seit Kindesbeinen auf der Matte. Ich hingegen habe erst 2014 mit dem wettkampforientierten Judo begonnen und bin noch nicht gerade kampferfahren. Das alles ist also eine große Herausforderung!“ Dennoch kann Axthammer 2017 bereits einen durchaus beachtlichen Erfolg vorweisen: Auf der Deutschen Meisterschaft im April holte sie diesjährig den Vizetitel. „Jana investiert viel Zeit und Energie in ihr Training. Ohne ihren Fleiß, Willen und Trainingserfolge hätte ich ihr nie die Teilnahme an der WM vorgeschlagen“, so Dausch, der Axthammer auf der Weltmeisterschaft als Trainer betreuen wird. Tägliche leichte Konditions- und Krafttrainingseinheiten im Wald, drei- bis viermal die Woche Judotraining teilweise in Großhadern am Bundestützpunkt, extra Krafttrainingseinheiten im Fitnesstudio – das war das Pensum den Sommer über der Schweitenkirchener Kinder-Judotrainerin. Dausch konzentrierte sich auf Krafttraining und gezielte Judoübungskämpfe, musste sich darüber hinaus aber auch um das Trainieren seiner Schützlinge beim FCS kümmern – ganz zu schweigen vom normalen Berufsalltag.
Ihre Wettkämpfe werden die Abteilungsleiter vor beeindruckender Kulisse im Geo Palace in Olbia austragen: Insgesamt werden 1108 (183 Frauen, 925 Männer) Wettkämpfer aus fünf Kontinenten und 46 Ländern erwartet, dabei gibt es für jede der zehn Altersklassen sieben Gewichtsklassen. Dausch startet bis 66 Kilogramm, Axthammer bis 57 Kilogramm. Die Schweitenkirchener decken dabei schon zwei Nationen ab, denn da Axthammer den österreichischen Pass besitzt, wird sie für das Nachbarland an den Start gehen.