Wächter: Frühes Aus bei Judo-Europameisterschaften in Baku

Die Erwartungen waren groß nach ihrer Silbermedaille beim ungarischen Grand Prix vor knapp zwei Wochen. Doch Viola Wächter, Judoka des FC Schweitenkirchen und 21. der Weltrangliste, verlor bei den Judo-Europameisterschafen im Rahmen der Europaspiele in Baku (Aserbaidschan) bereits im zweiten Kampf. Zunächst konnte sie die Polin Arleta Podolak noch nach hundert Sekunden mit einem Haltegriff besiegen: Deren Kampfstil konnte sie zuletzt erst bei einem Bundesligakampf mit dem TSV München-Großhadern erproben und so wusste sie mit schnellen Ansätzen und Scheinangriffen umzugehen. Doch im zweiten Kampf gegen die mehrfache Olympiateilnehmerin und zweimalige Europameisterin Sabrina Filzmoser (Österreich) hatte Wächter das Nachsehen, obwohl sie zunächst mit ihrem Spezialwurf, dem Uchi-mata (innerer Beinschenkelwurf), einen Yuko (kleine Wertung) erzielen konnte: Die Österreicherin viel auf die Seite, doch ehe die Deutsche zum Haltegriff nachfassen konnte, hatte Filzmoser blitzschnell Wächters Arm geklemmt und sich selbst zum Haltegriff auf Wächter gedreht, aus dem kein Befreien mehr möglich war. „Viola ist nichts vorzuwerfen, sie hat keinen Fehler gemacht – weder taktisch noch technisch. Dass sie in den Haltegriff geraten ist, war eher die Routine und die Erfahrung ihrer Gegnerin als ihr eigenes Verschulden“, erklärt Franz Dausch, Wächters Trainer. „Ich bin stinksauer. Es ist alles gut angelaufen und nun bin ich nach so kurzer Zeit raus. Es war deutlich mehr drin…“, zeigt sich Wächter enttäuscht, dass sie nur sehr wenig Punkte für die Olympiaqualifikationsliste sammeln konnte. Ihre deutsche Konkurrentin, Miryam Roper, die ebenfalls bis 57 Kilogramm kämpfte, konnte die Bronzemedaille erringen und damit mehr Punkte für die Olympia-Qualifikation sichern. Doch noch ist das Rennen um die Olympiateilnahme 2016 in Brasilien lange nicht aus. Wächter hat dieses Jahr mit Topplatzierungen bei Grand Prixs und Grand Slams schon mehrmals bewiesen, dass sie an die Weltspitze gehört und wird weiterhin hart an sich und ihren Fähigkeiten arbeiten, u.a. im kommenden Trainingslager in Spanien und beim Grand Slam Mitte August in Tyumen (Russland).

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert