Kyudo-Abteilungsleiter Herbert Possenriede hatte das Glück, die Bayerische Landestrainerin Ingrid Haußner aus Neuburg/Donau für einen Trainingsabend nach Schweitenkirchen einladen zu können. Ingrid Haußner hat den 4. Dan im Kyudo, war unter den fünf besten Schützen beim internationalen Kyudo-Jubiläumswettkampf 2016, war deutsche Meisterin im Schießen auf 60 Meter (Enteki), war Bayerische Meisterin und ist Teammitglied in der Deutschen Kyudo-Nationalmannschaft. Als Landestrainerin obliegt ihr die technische Schulung der Bayerischen Kyudoka.
Die Turnhalle der Grund- und Mittelschule Schweitenkirchen ist mit nur 25 m Länge eigentlich etwas zu kurz für diesen Sport, da Kyudo-Pfeile auf 28 m geschossen werden, aber zum Erlernen der speziellen Kyudo-Schießtechnik reicht die Länge aus.
Beim Kyudo müssen acht Bewegungsstufen (Hassetsu) eingeübt werden:
Stufe 1 Ashibumi (Setzen der Füße)
Stufe 2 Dozukuri (Balance des Rumpfes)
Stufe 3 Yugamae (Vorbereitung bis Blick zum Ziel)
Stufe 4 Uchiokoshi (Heben des Bogens)
Stufe 5 Hikiwake (Spannen des Bogens)
Stufe 6 Kai (Voller Auszug)
Stufe 7 Hanare (Lösen des Schusses)
Stufe 8 Zanshin (Körper und Geist beiben zurück)
Ingrid Haußner nahm sich Zeit, die Hassetsus mit jedem Einzelnen zu üben und zu optimieren.
Höhepunkt des Abends war das Schießen in der Gruppe, das sogenannte Taihai. Ingrid Haußner erklärte den Teilnehmern den Ablauf in allen Einzelheiten: Den Einmarsch, die Aufstellung, das Abschießen von je zwei Pfeilen und den Ausmarsch. Da das Schießen in der Gruppe für die FCS-Kyudoka noch neu war, bleibt hier manches Detail zu trainieren, und alle waren sich einig, dass es gut wäre, Ingrid Hausner regelmäßig nach Schweitenkirchen zu holen. Vor 17 Jahren hatte Herbert Possenriede bei ihr seine ersten Kyudo-Übungen gemacht, und Ingrid Haußner trainierte ihn weiter bis bis zum 1. DAN im Jahr 2009. Auf eine Fortsetzung dieses Erfolges hoffen jetzt die Schweitenkirchener Kyudoka.