Viola Wächter mit Bundestrainer Michael Bazynski und Teamkollegin Miryam Roper, die ebenfalls eine Bronzemedaille holte.
Viola Wächter vom FC Schweitenkirchen brillierte am vergangenen Freitag, den 20. März 2015, bei einem weiteren Judoturnier der Weltserie, dem Grand Prix in Georgiens Hauptstadt Tiflis, mit einem grandiosen dritten Platz. Insgesamt 144 Frauen und 201 Männer aus 42 Nationen waren am Start, davon allein 25 in Wächters Gewichtsklasse bis 57 kg.
Die Gegnerinnen der Bundespolizistin waren, wie bereits beim Heim-Grand-Prix in Düsseldorf, echte Weltklasseathletinnen. Davon unbeeindruckt zeigte sich die Schweitenkirchenerin jedoch von Anfang an selbstbewusst und konnte so die Vorrunde mit drei Siegen abschließen. Souverän und abgeklärt zeigte sie im Viertelfinale gegen die Rumänin Loredana Ohai einen spektuakulären Uchi-mata, der die daheim gebliebenen Freunde und Vereinskollegen in den sozialen Netzwerken begeistert aufjubeln ließ. Sie verfolgten Wächters Kämpfe live im Internet (ippon.tv) und diskutierten und analysierten eifrig über Techniken und Schiedsrichterentscheidungen. Obwohl Wächter gegen die WM-Dritte von Rio 2013, Vlora Bedeti, mit Strafen verlor, sicherte sie sich dennoch die Bronzemedaille – und das mit einem Ippon (der sofortige Sieg mit der höchst möglichen Wertung) für Ko-uchi-gari (kleine Innensichel) gegen die Zweite der Olympischen Spiele von London, Corina Caprioriu aus Rumänien. Wächters langjähriger Heimtrainer Franz Dausch, der diesmal nicht vor Ort mit dabei war, war begeistert von seinem Schützling: „Viola kämpft sich seit Anfang des Jahres kontinuierlich an ihre früheren Erfolge heran. Die teils schlimmen Verletzungen (Kreuzbandriss, Aussenbandriss, Innenbandanriss, Ellbogenluxation; Anmerkung der Redaktion) der letzten vier Jahre, die ihr auch die Olympiateilnahme gekostet haben, scheinen wie vergessen. Sie zeigt Kämpfe auf höchstem Niveau und beweist damit, dass sie ganz vorne mitmischen kann!“ Auch Viola Wächter selbst ist sehr zufrieden mit sich und zeigt sich bei einem Online-Interview des Deutschen Judobundes erleichtert: „Ich bin froh, dass ich eine Medaille geholt habe! Denn scheinbar ziehe ich die Medaillengewinnerinnen der olympischen Spiele an – scheint mir aber nichts auszumachen. Jetzt heißt es für mich bis Mittwoch mit leichtem Training, Sauna und Dampfbad zu regenerieren, denn dann geht es schon weiter in die Türkei nach Samsun, wo am Freitag mein nächster Grand Prix wartet.“ Richtig stolz und stark beeindruckt zeigte sich auch der Bundestrainer Michael Bazynski: Viola habe sehr viel investiert und sich wieder eindrucksvoll zurückgekämpft. Sie siege nicht nur, sondern dominiere die Kämpfe und ziehe souverän ihre Linie durch.
Viola Wächter ist auf dem Weg nach ganz oben: Den Rückhalt von Trainern, Familie und Freunden hat sie. Jetzt liegt es an ihr…