Die besten Judoka aus Bayern sind Santiago und Kneilling
Bayerische Einzelmeisterschaft der FU15 bringt Titel und Vizetitel für Schweitenkirchener
An den Schweitenkirchener Judoka ist weiterhin kein Vorbeikommen: Odalis Santiago und Nadja Kneilling bewiesen auf der Bayerischen Einzelmeisterschaft in Ingolstadt, dass sie die Besten ihrer Altersklasse (U15) in Bayern sind. In der Gewichtsklasse bis 44 Kilogramm kämpften sie sich so durch ihre Pools, dass sie sich am Ende im Finale gegenüberstanden. Zunächst galt es aber, die Kämpfe bis zum Finale zu gewinnen. So zeigte Santiago in ihrer ersten Begegnung gegen Viona Scharping vom JV Sulzbach Rosenberg mit souveränem Auftreten und fokussiertem und dominantem Herangehen nach wenigen Sekunden einen Tsuri-Komi-Goshi (Hebezughüftwurf), der immer mehr zu ihrem Spezialwurf avanciert. Diesen ebenso technisch als auch optisch sehr schönen Wurf wandte sie, neben einem Uchi-Mata (Innerer Beinschenkelwurf) , auch im zweiten Kampf gegen Antje van Geldern (TV Erlangen) an, wodurch sie mit zwei Wazaari-Wertungen im Halbfinale gegen Vanessa Buchholz (SC Armin) stand. Buchholz, die auch auf der Südbayerischen Einzelmeisterschaft bereits gegen Santiago im Halbfinale antrat, hatte sich gut auf ihre Gegnerin eingestellt. Auch wenn Santiago diesmal daher die Kampfzeit von drei Minuten ausreizen musste, ging sie als Siegerin von der Matte. Sie kämpfte erneut mit Übersicht und gewann diesmal mit einem einseitig gegriffenen O- Soto-Otoshi (äußeres Beinstellen). Damit stand fest: Das Finale wird ein Kampf unter Freundinnen, denn Santiago und Kneilling trainieren seit Jahren gemeinsam beim FC Schweitenkirchen unter Franz Dausch‘ Obhut, der selbst ehemaliger Europameister und Vize-Weltmeister der Senioren ist. Kneilling, die aufgrund einer Grippe zuletzt bei der Südbayerischen Meisterschaft nicht antreten konnte, zeigte einen hervorragenden Fight gegen die Abensbergerin Sarah Geretzki, die als Nummer Eins gewertet wird. Unbeeindruckt davon kämpfte Kneilling beinnahe acht Minuten, da die Begegnung nach der regulären Kampfzeit nicht entschieden war und somit in die Golden-Score-Verlängerung gehen musste. „Nadja zeigte hier unglaublichen Willen und Durchhaltevermögen. Das war ein sensationelles Comeback nach ihrer krankheitsbedingten Schwächephase“, so Trainer und Abteilungsleiter Franz Dausch über Kneillings erste, siegreiche Begegnung über Geretzki. Im zweiten Kampf gegen Maja Heymen (TV Parsberg) dominierte sie mit O-Soto-Gari (große Außensichel), Harai-Goshi (Hüftfeger) und Tsuri-Komi-Goshi (Hebezughüftwurf) und stand damit im Halbfinale gegen Ronja Müller vom 1. SC Gröbenzell. Da hier die Pause zwischen den Kämpfen aber recht groß war, hatte Kneilling zu Beginn des Kampfes etwas Probleme, in den Rhythmus zu kommen, fing sich dann aber nach 20 Sekunden und konnte mit einem O-Goshi (Hüftwurf) die Schweitenkirchener Finalbegegnung gegen Santiago besiegeln. „Ein Trainer freut sich natürlich, wenn seine Schützlinge zeigen, dass sie die Besten des Wettkampfes sind. Andererseits ist ein Finalfight unter Freundinnen schon allein emotional nicht ganz einfach. Beide wären für den Titel bereit gewesen, aber es kann nur eine Siegerin geben“, so Dausch. Kneillings erster Ansatz gegen Santiago war gut, aber nicht konsequent genug, so dass Santiago den nächsten Ansatz ihrer Freundin zum Auskontern mit einem Tani-Otoshi (Talfallzug) nutzte und damit sich den Bayerischen Meistertitel nach 30 Sekunden sicherte.