Judo-Weltmeisterschaft im Visier – Wächter will Medaille im kasachischen Astana

2015.08.11 UWV Kienbaum.460 2

2015.08.11 UWV Kienbaum.460 2

Vor ziemlich genau einem Jahr musste Viola Wächter die Judo-Weltmeisterschaft noch vor dem Bildschirm verfolgen: Nach einem Bandscheibenvorfall war sie operiert worden und kämpfte sich langsam mit regenerativem Krafttraining zurück. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht ansatzweise an normales Judotraining zu denken. Und nun, zwölf Monate später, hat sie es tatsächlich geschafft. Sie ist wieder vorne mit dabei in der Weltspitze. Aktuell platziert sie sich in ihrer Gewichtsklasse bis 57 kg auf dem 20. Rang der Welt und ist damit zweitbeste Deutsche hinter ihrer Rivalin Miryam Roper (6. Rang). Denn Bundestrainer Michael Bazynski wird sich in Sachen Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro für eine der beiden entscheiden müssen, sofern beide gewisse Anforderungen zur Olympiaqualifikation erfüllen. Zur weiteren Sondierung hat er nun Wächter wie auch Roper zum Saisonhöhepunkt nominiert: Sie dürfen an der Weltmeisterschaft in Astana/ Kasachstan teilnehmen und erhalten damit eine Topchance, Punkte für die Olympia-Qualifikation klar zu machen. Gerade im Duell der Deutschen ist dies besonders spannend, da Wächter auf der Olympiarangliste auf Platz 17 nur ganze 24 Punkte hinter Roper liegt. Wächter wird am 26. August in der kasachischen Hauptstadt auf der Matte stehen und ihre bisherigen Erfolge von 2015 ergänzen wollen. Das Jahr stand für die Top-Judoka des FC Schweitenkirchen unter einem guten Stern: Nach einem Jahr Wettkampfpause aufgrund zahlreicher Verletzungen – darunter nicht nur ihr Bandscheibenvorfall, sondern u.a. auch ein ausgekugelter Ellbogen, der ebenfalls operiert werden musste – setzte sie Anfang des Jahres beim Weltcup in Tunis das erste Zeichen: Der dritte Platz ließ die Konkurrentinnen aufhorchen und beim Grand Prix im georgischen Tiflis bewies sie noch einmal mit der Bronzemedaille ihr Judo-Können trotz ihrer langen Wettkampfabwesenheit. Ende März krönte sie sich selbst mit ihrem allerersten Grand-Prix-Sieg in Samsun/Türkei und im Juni legte sie nach mit dem zweiten Platz beim Grand Prix in Ungarn. Jetzt war sie endgültig zurück auf der Judo-Weltbühne und stellte nach langer Abstinenz für die Weltelite wieder eine echte Gefahr da. Bei den Europaspielen in Baku hatte sich Wächter zwar mehr erwartet – hier konnte sie im Einzelwettbewerb keine Medaille gewinnen, jedoch mit dem Team den zweiten Platz belegen -, doch konnte sie Bazynski doch von ihren Fähigkeiten überzeugen. So reist sie nun bereits am Wochenende zusammen mit 17 weiteren deutschen Judoka nach Kasachstan, um sich auf die örtlichen Begebenheiten einstellen zu können. Top vorbereitet dürfte sie sein, denn Ende Juli trainierte sie in Köln im Trainingslager und vergangene Woche bei der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung in Kienbaum, dem Bundesleistungszentrum von Deutschland. Die 28-Jährige arbeitete hier zusammen mit der Judo-Nationalmannschaft und ihrem Trainer Franz Dausch intensiv an technischen Details, aber auch an allgemeiner Kraft und Ausdauer. „Die Weltmeisterschaft ist ein echter Gradmesser für die Olympischen Spiele. In Wahrheit ist die WM sogar schwieriger als Olympia, denn hier gibt es mehr Teilnehmer pro Gewichtsklasse und die Leistungsdichte ist größer, da auch die Zweitbesten einer Nation teilnehmen und es keine Wildcards gibt. Es wird eine Herausforderung für Viola, aber sie ist top vorbereitet.“, freut sich Wächters langjähriger Trainer Dausch, der sie mit nach Kasachstan begleiten wird.

BILD: Wächter im Trainingslager mit ihrer DJB-Teamkollegin und Europameisterin in der Gewichtsklasse bis 63 Kiolgramm Martyna Traidos

 

30. Budo Sommerschule in Westerstede

So schnell sie kam, so schnell ist Sie wieder vorbei. Die Budo Sommerschule des Niedersächsischen Dan-Kollegiums (NDK e.V.) fand dieses Jahr bereits zum 30. Male, wieder im Hössen Sportzentrum in Westerstede im Ammerland, statt. 

Referenten der 30. Budo Sommerschule Westerstede (Foto: Christian Müller NDK)

Etwa 100 Athleten aller Altersklassen ließen es sich nicht nehmen, den teilweise bis zu 900 Kilometer (Ammersee)  langen Anfahrtsweg auf sich zu nehmen, um gemeinsam auf der Matte Sportarten wie Judo, Aikido, Jiu Jitsu, Thaiboxen, Savate, Sambo und vielen anderen auszuüben und zu trainieren. Dafür konnten, wie jedes Jahr, hochkarätige Trainer und Referenten der einzelnen Budodisziplinen durch die Veranstalter gewonnen werden: Peter Klische Drolshagen (Aikido), Mario Göckler (Judo, Brasilian Jiu Jitsu, Tai Chi, ..), Herbert Possenriede (Judo), Alexej Savccenko (Thaiboxen), Michael Hoffmann (Kata), Gerhard Schmitt (Jiu Jitsu, Savate, Judo,..), Stefan Buben (Sambo), Thomas Uehlken (Judo), Hans-Jürgen Krieghoff (Bogenschiessen), Klaus Trogemann (Hap Ki Do, Ki Gong), Hans-Dieter Schellberg (Judo).

Traditionell wurde das Event am Montag gegen 15:00 Uhr von Wilken Bornemann, Präsidenten des NDK e.V., gemeinsam mit Regina Intemann, Vizepräsidentin des NDK e.V, und Klaus Bartels, Lehrreferent und Organisator der Veranstaltung, eröffnet.

Tai Chi mit Mario Göckler (Foto: Christian Müller, NDK)

Im weiteren Verlauf konnten die Teilnehmer in bis zu sechs Unterrichtseinheiten pro Tag „aus dem Vollen schöpfen“ und den schier unermüdlichen Demonstrationen, Anleitungen und Worten der anwesenden Meister und Großmeister lauschen. Wem selbst dies noch zu wenig war, der konnte noch vor dem Frühstück, gegen 07:15 Uhr, gemeinsam mit dem Thüringer Mario Göckler den Tag mit einer Einheit Tai Chi begrüßen.

 Am Mittwoch Abend war dann traditionell ein gemütlicher Abend am Grill geplant, an dem einige Kollegen noch extra über der heissen Glut schwitzen durften ;).

DAN Prüfungen (Fot: Christian Müller, NDK)
DAN Prüfungen (Fot: Christian Müller, NDK)

Donnerstag Abend fanden dann einige Prüfungen im Judo statt. Marius Wieland bestand seine Prüfung zum 2.Kyu beim NDK e.V. anstandslos. Peggy Bäs-Fischlmair mit extra kurzfristig engagierter Uke Maren Lahmeyer bestand Ihre Prüfung zum 4. Kyu nach Prüfungsordnung des DDK e.V.. Harald Bäs-Fischlmair legte seine Prüfung zum 3.Kyu nach Prüfungsordnung des DDK e.V. ebenso erfolgreich ab. Der Höhepunkt des Abends war dann die Prüfung von Petra Naumann zum 4. Dan Judo des DDK e.V. gemeinsam mit David Reinle zum 2. Dan Judo des DDK e.V.. Nach knapp einem Jahr gemeinsamer Vorbereitungszeit wurden beide mit den begehrten Graduierungen von der Prüferkommission bestehend aus Klaus Bartels (7. Dan Judo), Herbert Possenriede (6. Dan Judo) und Gerhard Schmitt (4. Dan Judo) belohnt.

 Freitag Mittag ging dann die 30. Budo Sommerschule zu Ende, und in einem letzen Aufbäumen der noch vorhandene Kräfte wurde in einer gemeinsamen Aktion die komplette Matte abgebaut. Zurück bleibt ein gewisses wehmütiges Gefühl, ob der schönen Zeit, aber die 31. Budo Sommerschule in Westrestede ist schon in Planung und findet vom 25.07.2016- 29.07.2016 statt.