Aus im Grand-Prix-Achtelfinale – Viola Wächter gewinnt gegen die Weltelite und verliert dennoch

Die Überraschung war groß am Donnerstag Abend, als feststand, gegen wen Viola Wächter beim Judo-Grand-Prix in Düsseldorf kämpfen würde. Kein Freilos, wie viele andere es erhielten und den ersten Kampf gegen die letztjährige Grand-Slam-Gewinnerin von Paris und Gewinnerin der Asienspiele 2014 Anzu Yamamoto. Eine echte Herausforderung durch klassisches Lospech – hätte man meinen können. Doch Wächter zeigte sich wenig beeindruckt, ging vorwärts und zeigte sich agil und wendig, so dass sie die Japanerin schließlich im Boden mit Haltegriff besiegte.

Auch zwei Stunden später in ihrem zweiten Kampf hatte sie einen großen Namen als Gegnerin sich gegenüber stehen: Die Rumänin Corina Caprioriu, Olympia-Zweite von London, hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Kampf in den Knochen. Auch hier blieb die 28-Jährige cool und siegte nach nur eineinhalb Minuten souverän mit Uchi-mata-gaeshi und anschließendem Haltegriff. Die schwersten Gegnerinnen waren damit besiegt, doch im dritten Kampf nutzte die Spanierin Jaione Equisoain einen Angriff der Schweitenkirchenerin zu ihrem Vorteil und gewann dadurch nach der vollen Kampfzeit von vier Minuten mit einem Yuko, einem großen technischen Vorteil. Damit war Wächter im Achtelfinale ausgeschieden. „Ich bin schon enttäuscht. Meine ersten beide Kämpfe waren wirklich gut, doch bei der Spanierin hab ich zu brav gekämpft. Ich konnte mich nicht losreißen und hätte meinen Kopf einfach unten lassen sollen. Außerdem habe ich mich durch ihre Rechtsauslage irritieren lassen. Auf dieser Seite fehlt mir noch die Maximalkraft.“ Auch ihr Trainer Franz Dausch zeigte sich kritisch: „Es ist wirklich schade. Viola hat zwei absolute weltklasse Kämpfe gezeigt, doch zwei einzelne gute Kämpfe allein reichen nun mal nicht. Bei Equisoain hat sie die taktische Linie verloren und hätte mehr Kampfgeist zeigen sollen. Wir werden an einigen Dingen noch kräftig arbeiten müssen.“ Dennoch hat Viola Wächter einmal mehr gezeigt, dass sie bei Kämpfen auf höchstem Niveau mithalten kann. Nach dem anschließenden viertägigen Trainingslager in Düsseldorf heißt es nun aus den Erkenntnissen dieser Turnierkämpfe zu lernen und vor allem an psychischen Aspekten zu arbeiten.

 

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